Weltkunst will die grosse Schau in Kassel seit je zeigen. Den eurozenztrischen Blick haben Kollektive aus ehemaligen Kolonien diesmal radikal umgekehrt. Nicht immer zugunsten der Kunst. Aber es gibt Entdeckungen an der Documenta, etwa vom Wajukuu Art Project aus Nairobi.
Wände aus rostigem Wellblech und ein krudes Bogengebilde in rötlichem Sand. Sind wir in einer Favela oder einem maroden Lagerschuppen? Nein, an der Documenta in Kassel, der Weltkunstausstellung, die alle fünf Jahre den Stand der Kunst aufzeigen will. Die 15. Ausgabe ist von Kollektiven aus ehemaligen Kolonien und von indigenen Minderheiten geprägt. Dokumentarisches dominiert, doch wenn kulturelle Basisarbeit und Gestaltungswillen zusammenpassen, resultieren solch eindrückliche Environments.