Honen klappt ohne Kühlschmierstoff noch besser!

2022-11-03 15:42:20 By : Mr. Raymond Chou

Kühlschmierstoff kostet Geld, braucht Pflege und muss entsorgt werden. Forscher zeigen, dass es den bisher als unverzichtbar geltenden „nassen Helfer“ zumindest bei der Feinbearbeitung nicht braucht.

Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projektes (DFG - 392314670) zur Untersuchung von Dornhonprozessen hat gezeigt, dass sich durch induzierte Schwingungen die Prozesskräfte deutlich verringern lassen. Hauptsächlich deshalb, weil sich die entstehenden Späne durch die Schwingungen gut im Spanraum zwischen Honleisten und Werkstück verteilen und abführen lassen. Das wird durch die Mikroskopaufnahme der Honleisten-Oberflächen nach der Bearbeitung von Grauguss deutlich (Bild 1).

Beim konventionellen Dornhonen, bei dem die Schnittrichtung recht lange gleich bleibt, sammelt sich das abgetrennte Werkstückmaterial in den dafür vorgesehenen Spanräumen. Wie das Bild auch zeigt, verbleibt es meist dort. Die Diamantschneidkörner werden vom Werkstückmaterial umhüllt und können so nur noch bedingt an der Materialabtrennung teilnehmen. Es scheint, dass das abgetrennte Material während der Bearbeitung auch am Werkstück reibt und die Bearbeitungskräfte deshalb ansteigen. Die Honleisten nach einem Prozess mit axialen Schwingungen zeigen diesen Effekt kaum. Denn der stete und schnelle Wechsel der Schnittrichtung verhindert, dass sich der „Abrieb“ an gewissen Stellen der Honleiste staut und so besser abgeführt wird.

Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass man so auf den üblichen Kühlschmierstoff (KSS) beim Dornhonen verzichten kann, weil der KSS vor allem spülend wirken soll. Es wurden deshalb auch Dornhonprozesse mit definierten Schwingungen und ohne KSS durchgeführt. Und zwar mit denselben Prozessparametern, die mit KSS zuvor schon zu signifikanten Verringerungen der Kräfte und Momente geführt haben. Also dieselben Axial- und Umfangsgeschwindigkeiten, wie beim „normalen“ Dornhonen. Im Vergleich zu einem Prozess mit KSS und Schwingungen steigen die Kräfte und Momente zwar an, sind jedoch nicht größer als beim entsprechenden konventionellen Prozess.

Die Ergebnisse nach dem „trockenen“ Prozess beeindrucken. Das Werkzeugs (Bild 2) zeigt, dass sich vereinzelt das abgetrennte Material vor den Honleisten ansammelt. Es muss hierbei erwähnt werden, dass das Werkzeug nicht, wie beim industriellen Prozess, nach der Bearbeitung wieder aus dem Zylinder gefahren wird, sondern nach dem einmaligen Durchqueren von der Spindel getrennt wird. Denn nur so kann man die Versuchsergebnisse gut beurteilen.

Bild 2: Dornhonleisten nach Bearbeitung ohne KSS. Vereinzelt sammelt sich abgeriebenes Material hinter den Honleisten. (Bild: TU Berlin)

Auf der Werkstückoberfläche liegt nach der Bearbeitung ein Staubfilm, der auch ohne Chemikalien einfach entfernt werden kann. Während sich beim üblichen Dornhonen drehriefenartige Bearbeitungsspuren ausbilden, wird nun durch die Schwingungen eine Oberflächenstruktur mit sich kreuzenden Spuren erzeugt – ähnlich wie beim Langhub-Innen-Rundhonen (Bild 3).

Bild 3: Dorngehonte Werkstückoberfläche ohne Einsatz von KSS. Die erreichte Oberfläche ähnelt der von langhub-innenrundgehonten Werkstücken. (Bild: TU Berlin)

Noch beeindruckender und bisher unerklärlich sind die Rauheitskennwerte der trocken bearbeiteten Oberflächen, die besser sind alles andere, was beim Honen mit KSS herauskommt. Eine Analyse der Honleisten-Oberflächen und deren Entwicklung mit ansteigender Prozessdauer soll bald Antworten geben.

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