Kammersieger: Glänzende Aussichten für Oberflächenbeschichter

2022-11-03 15:32:36 By : Ms. Lucy Liu

Oldenburg „Oberflächenbeschichter? Was ist das?“, mögen sich vielleicht jetzt viele fragen. Die Berufsbezeichnung „Oberflächenbeschichter“ gibt es erst seit August 2008. Die vorherige Bezeichnung war unter anderem „Galvaniseur“. Oberflächenbeschichter stellen mit unterschiedlichen Verfahren und Techniken metallische Überzüge auf Metallen oder Kunststoffen her. Ein häufiges Verfahren ist die Galvanisierung, von der sich die alte Berufsbezeichnung ableitet. Ferner gibt es unter anderem das Verchromen, Verkupfern, Verzinken oder Verzinnen.

Zu den Aufgaben eines Oberflächenbeschichters gehört unter anderem die mechanische Vorbereitung der zu beschichtenden Werkstücke und die Vorbereitung der jeweiligen Beschichtungslösung, die Prüfung und gegebenenfalls das Nachbehandeln der Werkstücke nach dem Beschichtungsvorgang. In diesem Beruf sind gute Noten in Chemie, Physik und Mathematik von Vorteil, dazu handwerkliches Geschick. Genau diese Voraussetzungen bringt Mario Hayen aus Wardenburg mit. Dennoch gelangte er erst über Umwege zu dem Beruf des Oberflächenbeschichters.

Nach seinem erweiterten Realschulabschluss absolvierte er zunächst seinen Dienst bei der Bundeswehr. Da er sich über seine berufliche Zukunft nicht ganz im klaren war, machte Mario bei der Bundesagentur für Arbeit eine einjährige berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme. So sammelte er praktische Erfahrung in einer Klempnerei, bei einem Elektriker und in einer Druckerei. Alle Stationen brachten ihm aber nicht die berufliche Erfüllung. Kurz vor Ende dieser Maßnahme kam dann noch ein Praktikum als Oberflächenbeschichter im Metallveredlungsbetrieb Pentz & Gerdes in Oldenburg. Nach dem Einstieg von Karsten Gerdes im Jahr 2004 wurde aus der Einzelfirma „Pentz“ die Firma „Pentz & Gerdes“. Zurzeit zählen ca. 120 Mitarbeiter und davon vier Auszubildende (drei als Oberflächenbeschichter und einer als kaufmännische Angestellte) zum Betrieb.

Bei „Pentz & Gerdes“ wird unter anderem verchromt, verkupfert verzinkt, phosphatiert und verzinnt. Dazu kommen noch Leistungen wie Beizen, Metallfärbung, Schleifen, Polieren oder Entmetallisieren. Bei diesem großen Leistungsspektrum wundert es nicht, dass der Kundenstamm sich mittlerweile auf den gesamten europäischen Markt erstreckt. Neben den traditionellen Klein- und Privatkunden ist dieses Unternehmen für die Automobil- und Elektroindustrie sowie den Maschinenbau tätig.

Nach seinem dreiwöchigen Praktikum hatte Mario Hayen endlich „den“ Beruf für sich gefunden. „Diese drei Wochen haben mir sehr viel Spaß gemacht!“ Auch Inhaber Karsten Gerdes ist sehr zufrieden. „Ohne ein vorheriges Praktikum wird bei uns kein Auszubildender eingestellt!“, so der Galvanisier- und Metallschleifermeister Karsten Gerdes.

Am 1. August konnte Mario Hayen seine dreijährige Ausbildung beginnen. Gerade um die Auszubildenden kümmert sich Inhaber Karsten Gerdes ganz besonders. „Neben der fachlichen Ausbildung habe ich hier auch gelernt, was es heißt Ordnung zu halten“, blickt Mario Hayen zurück. Einmal wöchentlich fuhr Mario zur Berufsschule nach Hannover. In den ersten beiden Lehrjahren für jeweils zehn Stunden und im dritten Lehrjahr waren es dann acht Stunden. Bei der praktischen Abschlussprüfung in diesem Jahr musste Mario unter anderem ein Vierkantrohr schleifen und jeweils ein Teil verchromen und verzinken. Die praktische Prüfung konnte Mario mit einer „2“ und die theoretische sogar mit einer „1“ beenden. Damit hatte Mario Hayen im Bereich der Handwerkskammer Oldenburg das beste Ergebnis und ist somit Kammersieger 2013. Damit reiht sich Mario Hayen in eine Reihe von Kammersiegern, die die Firma Pentz & Gerdes schon hervorgebracht hat, ein.

Wie seine Zukunft aussehen soll, ist Mario Hayen klar. Er möchte sich weiterbilden und die Meisterschule besuchen. Karsten Gerdes ist froh, dass Mario Hayen auch als Geselle zu seinem Team gehört. Er wird mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut, allerdings jetzt im Schichtdienst. „Daran habe ich mich schnell gewöhnt!“. Als Auszubildender war Mario „nur“ in der Tagesschicht. Dieses wird sich für seine Nachfolger allerdings bald ändern. „Uns fehlen Auszubildende“, stellt Karsten Gerdes fest. Er fügt hinzu: „Wer die Voraussetzungen mitbringt, hat mit dem Beruf des Oberflächenbeschichters glänzende Aussichten!“.

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